Dein dreißigster Sommer
neigt sich sanft in der Oktobersonne
in letzten Früchten im Grase
sehe ich Bilder
Deiner Zeit
den Knirps Dir zu Füßen
der die Blattlaus rettet
die Wunde der Trennung
beider Stämme
die nicht verheilen will
kurze Beine
mit denen man wachsen kann
Stürme die Dich arg zerzausen
es bricht mancher Ast
und die Knospen erfrier`n
doch selbst aus kranken Gefäßen
können Flügel entspringen
weil Zuneigung und Trost
Berge versetzen
und ein wenig Liebe
Mut gibt
die Wunden dennoch heilen
sogar als wunderbare Wohnung
den Kleinen* dienen
die ihren Wert erkennen
und in den Jahren
wuchsen Weisheit und Kraft
die Schwächen zu meistern
knorrig vielleicht
aber aufrecht
dem Himmel entgegen.
*Meisen
30. Okt 2005
zu Ottis 30. Geburtstag