Es sind inzwischen schon neun Jahr
die Zeit der Hoffnung längst vertrieben
dass uns ein Kind geboren war
was ist vom süßen Traum geblieben
Wie sie so schlief in Reihe und Glied
trat ich ans Fenster um sie zu sehn
der Schreck kam schnell – ließ nicht auf sich warten
der Kopf war verbeult und voller Scharten
so dumm wie damals bin ich noch heut
hab kaum was gelernt für die Alltäglichkeit
die Anzahl der offenen Fragen
hat sich vergrößert
mit wachsender Geschwindigkeit
Ein starker Baum steht in meinem Garten
die Blätter flattern in Wind
der Stamm steht fest
der Wind vermag nicht mehr
ihn zu bewegen
das Mädchen hör ich ihren Bruder befehlen
im Alter gleich, doch welch ein Unterschied
Ihn war es leicht zu führen und zu pflegen
kaum Zweifel und kaum Risiko
in seinen vielen schlechten Tagen
hat die Natur das meiste doch für ihn getan
inzwischen haben seine Feinde
auch nicht die kleinste Chance mehr
er scheint mir wohlgeraten
Ein alter Traum hat mich bewogen
auf das er hoch und stattlich werde
von glattem Stamm wie seiner Art gemäß
ab ich dazu ein wenig beigetragen
dass er so wurde wie er ist
seinen Weg konnte ich ihm zeigen
weil ich ja wusste wie es richtig ist
August 1981