Zu Pfingsten in der Sonne
da wünscht` ich mir ein Baumhaus
in Deinen höchsten Wipfeln
ich wäre dort ein König
und auch sein einzig Untertan
ich läse in dem Buche
vom Werden und Vergehn
ich zählte Deine Knospen
und würd´ an ihnen horchen
wenn ihre Hülsen bersten
erschien Dein Purpurleuchten
das wär` mir Licht genug
die Blüten würd` ich sammeln
sie sind so daunenweich
ich nähme sie zum Bette
und lauschte Deinem Lied
die Lockenköpfe ohne Zahl
die nähme ich zum Feuer
so würd` mir warm von Deiner Näh`
ich säße wohlgeborgen
reichlich mit Bucheckern versorgt
ich hätte wirklich keine Sorgen
und wäre ganz der Welt entrückt
ich läse in dem Buche weiter
ganz bis zum Schluss
zur letzten Seite
und fielen Deine Blätter sanft darauf
und raschelten leise mir ins Ohr
dann träumte ich von Weiten
die stünden mir bevor
kämen die Novemberstürme
und rüttelten an mir
und hört` ich` leise rauschen
komm her zu mir Geselle
dann ging ich gerne mit.
Pfingsten in der Sonne
19. Mai 2013