Zitat des Tages
„Pharma-Konzern: Pfizer untersagt Einsatz seiner Medikamente* bei Hinrichtungen“
Nachricht bei Spiegel online
* „Medikamente“ lat. „Heilmittel“
„Pharma-Konzern: Pfizer untersagt Einsatz seiner Medikamente* bei Hinrichtungen“
Nachricht bei Spiegel online
* „Medikamente“ lat. „Heilmittel“
fahlweiß ist die farbe des winters
seine spuren haben bestand
in mir
an mir
erkenntnis
äußerliches.
gleißend ist die farbe des mai
sie wirkt
in mir
an mir
aufbruch
wärmend.
alte hose
ich danke dir
wenn ich dich heute
bis auf weiteres
nicht mehr brauche
verzeih mir
dass ich dich mit einem jubelschrei
in die ecke schmeiße
morgen komme ich zurück
lege ich dich mit respekt
in den schrank
und wenn es mir bestimmt
bitte ich dich in kürze erneut
mir zu dienen.
aber ab morgen
laufe ich für eine kleine weile
ohne hose
im glück.
Diesen jungen gelehrigen Schüler
habe ich gerne gelehrt
die Grundregeln des Holzhackens.
Den Respekt vor der Axt
die Konzentration
den Winkel des Spalters zum Objekt
die Fixierung des Treffpunktes
die Position des Holzes
die Stellung der Beine
wo ist oben und unten
und ohne Kraft geht nix.
Er hat sie verinnerlicht.
Das freut den Lehrer.
nur die anderen nicht.
Für den Fall, dass doch mal etwas passiert
bekommen Sie jetzt Jodtabletten.
Bernd Scherwatzki aus MG zu dem millionenfachen Schreddern und Vergasen von Eintagsküken weil sie das falsche Geschlecht haben,
und der Behauptung, der Verbraucher sei schuld, weil er billige Eier fordere:
„Nicht der Verbraucher verlangt billigere Eier, der kapitalistische Wettbewerb produziert billigere Eier.
Wir wollen doch Ursache und Wirkung nicht verwechseln.“
Ein in der Hanseller Floth bei Altenberge gewachsener 70-jähriger Eichenstamm, der von Ameisen ausgehöhlt wurde und nach seinem Absterben von vielen Spechten besiedelt war.
Der Stamm wurde innen im Sandstrahlverfahren gereinigt und dreigeteilt mit Edelstahlelementen zusammengefügt.
Das Brennelement dient heute der solaren Energieerzeugung. Es verstrahlt Helligkeit, emittiert aber keine Radioaktivität oder reichert in sich gefährlichen Müll an, den zukünftige Generationen über Jahrhunderte sicher verwahren müssten.
Es zerfällt umweltfreundlich im natürlichen Kreislauf, und zwar mit überschaubaren Halbwertzeiten. Im Notfall kann es sogar eine Wohnung wärmen und selbst bei der Verbrennung ist es CO 2 – neutral.
Klaus Wethmar sen.
26. April 2005 19. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl
Brennelement II
Das Brennelement befindet sich nunmehr seit vielen Jahren an der Stelle, an der es als Eiche vor Jahren gewachsen ist und zerfällt im natürlichen Prozess, wie es seine Bestimmung ist.
Die solare Beleuchtung ist mittlerweile defekt. Der äußere Glanz zerfällt, aber das eichene Kernholz ist gesund und stabil.
Meine damalige Aussage, es könne sogar eine Wohnung wärmen ist inzwischen auf eine wunderbare Weise wahr geworden.
Im Winter 2015-2016 hat sich jemand darin eine Wohnung gebaut und seine Familie ist durch die Konstruktion des Werkes vor Feinden sicher geschützt und warm und trocken untergekommen.
Die Natur nimmt sich alles Menschengemachte zurück.
Früher oder später ganz sicher.
26. April 2016 30. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl
Auf dem Heimweg von seinem Besuch im Flüchtlingslager auf Lesbos sagte Franziskus, nachdem er drei muslimische Flüchtlingsfamilien in den Vatikan mitgenommen hatte:
„Aufgenommen zu werden ist kein Privileg, sie sind alle Kinder Gottes. Es ist zwar nur eine kleine Geste, aber genau diese kleinen Dinge müssen wir jeden Tag tun. Es ist vielleicht nur ein Tropfen im Wasser, aber das Meer wird danach nicht mehr dasselbe sein.“
Der Mann bewegt!
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Bilder, die mitnehmen auf eine Reise
die nie endet . . .
Ihr hab` ich Gedichte geschrieben
aus der Ferne
in der Nähe
wir waren vertraut
in meinem Zauberwald.
Zur Maienzeit
werde ich ihr wieder schreiben
sie habe bei mir noch
einen Wunsch frei
und dass sie mir
desgleichen einen gewähre.
Damit in meinem Zauberwald
aus zweien
einer werde.
Manche können es vermeintlich
schon nach dem ersten Jahr
die meisten brauchen länger
Schritte auf zwei Beinen zu tun
tapsig an einer starken Hand
die auffängt
instabile Motorik
torkelnde Bewegung
erste Schritte sind schwer
einige Meter sind viel
ist das schon Fortbewegung?
Die Muskeln wachsen
die Balance gefunden
für fünf Minuten
ist das schon gehen?
Der Bub in der Schule
ist faul
eine ganze Runde
und vor dem Ziel schon schlapp
ist das schon rennen?
Der Ehrgeiz steigt
nicht der letzte zu sein
und der Wille ist da
zehn Minuten vorwärts
im Dauerlauf
ist das schon laufen?
Fünf Kilometer
in fünfundzwanzig Minuten
könnte Fort-Schritt sein
aber
laufen ist mehr
es überwindet Grenzen
laufen macht frei
ich habe lange gebraucht
es zu lernen
es vermag auf einzigartige Weise
eine Einheit herzustellen
aus Gedanken und Gefühlen
aus Kopf und Fuß
aus Geist und Körper.
Ich bin ein Läufer.
Lassen sie sich wirklich jeden Blödsinn verkaufen?
Ihr Auto brauche nur 4,6 Liter Treibstoff?
Durch die Sommerzeit werde Energie gespart?
Es sei sogar abends länger hell?
Als ob es die Sonne interessiert, wie wir die Uhr einstellen.
Sie werden manipuliert.
Sie müssen morgens eine Stunde früher aufstehen.
Sie dürfen abends eine Stunde früher ins Bett gehen.
Sie finden das wunderbar?
Dann ist das nicht nur in diesem Fall so.
Alle anderen sollen aufstehn !
Unsere Sonnenzeit bestimmen wir selbst.
Nicht andere.
ein knie ist durch nichts zu ersetzen
unikate sind ganz unersetzlich
kopien ganz unbrauchbar.
nach einem genialen plan
ist meines gewachsen
kein menschenwerk kann ihm
das wasser reichen
es ist ein Teil
meines stetigen glücks.
ich bin ihm zu dank verpflichtet
auch wenn es gelegentlich aufmerksamkeit braucht
es trägt mich noch immer
in der blauen stunde.
heut hat es nach dem kräutlein verlangt
dem einen
welches ganz sicher für es gewachsen
es fiel mir vom himmel
in den schoss
ich danke dem schenker
von herzen
das wunder ist wahr
namens aloe.
Schon seit Wochen begegnen sie mir
diese gelben Kätzchen
auf den ersten Blick.
Jede Berührung
und die Luft ist geschwängert
von Eurem Verheißungsvollen
Staub.
Auch ein paar von den andern
haben mich heute begrüßt
wenn auch erst auf den zweiten.
Du bist der Mutigste wohl von allen
in Deinem Crataegusgrün.
Dein Vetter der schwarze
ist mit Weiß dabei
grüß Dich Prunus spinosa.
Dass Du schon da bist
überrascht mich nicht
zu früher Stunde
mein lieber Sambucus nigra.
Im gelbsten Gelbe
seh` ich Dich aus dem Dunkel leuchten
hochgewachsene Salix spec.
Und gar nicht faul
bist auch Du dabei
in gedämpftem grünen Kleide
Frangula alnus sei mir willkommen.
Da fehlt doch einer noch
in diesem Bunde
der Kleinste
dieser Unscheinbare
und kaum
dass ich ihn hier vermisse
springt er mir fröhlich in den Weg
wie Medizin für meine Seele
mein alter Freund Tussilago.
Das Fest kann beginnen
wir alle sind eingeladen.
Wir drucken Geld
wie viel möchten Sie haben?
Sie bevorzugen das solide Wirtschaften?
Dann sind sie ein Dummkopf!
Wir zahlen hundertzwanzig
für hundert.
Nehmen Sie sich
was Sie brauchen.
Wir machen den Ausverkauf.
Wir sind der Drogenkurier.
Wir verteilen um.
Wir müssen wachsen.
Koste es was es wolle.
Die Experten sagen
es sei alternativlos.
Das Explodieren.
„Für einen perfekten Fernsehabend braucht man jemanden, mit dem man sich vor den Fernseher setzen kann. Und wenn man genau den Richtigen hat, braucht man eigentlich gar keinen Fernseher mehr.“
Herzlichen Glückwunsch an Janosch zum Geburtstag
im verborgenen ist es für mich angelegt
von beginn an
das loch im zaun
finde ich leicht
ich kenne den weg genau
dahinter ist die Freiheit
wohl grenzenlos.
unerreichbar habe ich ihn angelegt
meinen lieblingsplatz
in luftiger höh
hoch über allem bösen
in deinen grünen wipfeln
ich kenne den weg genau
da oben ist die freiheit
wohl grenzenlos.
uneinnehmbar habe ich es gebaut
mein haus mit ganz dicken wänden
unüberwindlich für alle
die mich mit geld bewerfen
ihr ziel ist es
mich zu kaufen
ich kenne den weg genau
darin ist die freiheit
wohl grenzenlos.
ein freund hat mich eingeladen
er kennt mich
und ist mir wohlgesonnen
sein geschenk habe ich lange schon eingepackt
darauf steht animus puerilis *
wir feiern in seinem grünen wald
das wiedersehn
ich kenne den weg genau
denn darin ist die freiheit
wohl grenzenlos.
ich klopfe als kind an seine tür
ganz so wie ich damals gegangen bin
er sagt
ich fände
das was ich suche
bei ihm
ich kenne den weg genau
in seinem hause
ist die freiheit
wohl grenzenlos.
die einladung hab ich gern angenommen
die reise trete ich schon in kürze an
doch zuvor hat er mir eine bitte gewährt
den weg auf meinen füßen zu laufen
wohin sollte ich gehen
wenn nicht
nach hause zurück
ich kenne den weg genau
denn dort ist die freiheit
wohl grenzenlos.
Mein Freund ist tot
er starb in Sturm
und saurem Regen
erlag der Spinner Übermacht.
Bevor Du brichst
mein stolzer Bruder
komm ich dem Pilz
dem Specht zuvor
nicht, dass ich ihnen gar nichts gönnte
sie nehmen dann die Erle
jene weiche.
Das harte
das nehm ich.
Wenn Du nun fällst
auf mein Geheiß
dann fällst Du aufrecht
ehrenvoll geachtet
bevor die Würmer Dich verschlingen
nicht, dass ich ihnen gar nichts gönnte
es reicht für euch
was übrig bleibt.
Jetzt liegst Du da
es war wie Donnerhall
hier steh ich Dir zu Füßen
gedenke Deines Lebens
und halte inne in Gedanken.
Dein Lebenskreis ist nicht vollendet
zu Asche wirst auch Du
so sind wir zwei dereinst vereint
halb Deine und halb meine.
Du gehst ein wenig mir voraus.
So nehm ich nun die Säge
das erste Stück von Dir
für meine Hosentasche
ich heb es auf für`s letzte Hemd
denn meines wird zwei Taschen haben
für Vielerlei, was Jungentaschen bergen.
Ans Werk!
Du könntest Geige werden
auch Flöte
oder Küchenschrank
brauch`t ich ein Dach
könnt`st Du mir dienen
ein Tisch, ein Bett
aus Deinem harten Kern
erfreut` mich stets auf`s neu.
Selbst unter dem Gewicht von Zweien
die sich sehr gerne mögen
wärst Du diskret dabei
brichst nicht zusammen
selbst manch` Geheimes nicht.
Ich liebe Dich auch voll entflammt
weiß Dich so glutrot sehr zu schätzen
so wärmst Du knisternd mein Gemüt
bleib Dir tagtäglich sehr verbunden
in Frühling , Sommer
Herbst und Winter
werd` ich Dich niemals Holz nur nennen.
Ich liebe Deine Nähe
in jeder Deiner Phasen.
Heut` nehm`ich eine Handvoll Deiner Asche
in meine andere Hosentasche
und wenn ich Morgen wieder komm`
kommt auch die blaue Blume noch dazu.
Berlin: (hib/SCR) Die Mitglieder der Kommission hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlager-Kommission) haben sich am Donnerstagnachmittag nach intensiver Diskussion auf eine grundlegende Definition des Begriffes „Standort mit bestmöglicher Sicherheit“ geeinigt. Die Definition ist Basis für das von der Kommission im Abschlussbericht zu beschreibende Suchverfahren für ein Endlager für insbesondere hochradioaktive Abfallstoffe und bezieht sich zudem auf Paragraph 1 des dafür grundlegenden Standortauswahlgesetzes (StandAG).
Die grundlegend beschlossene Definition lautet: „Der Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für ein Endlager insbesondere für hochradioaktive Abfälle ist der Standort, der im Zuge eines vergleichenden Verfahrens zwischen den in der jeweiligen Phase nach den entsprechenden Anforderungen geeigneten Standorten gefunden wird und die bestmögliche Sicherheit für den dauerhaften Schutz von Mensch und Umwelt vor ionisierender Strahlung und sonstigen schädlichen Wirkungen dieser Abfälle für einen Zeitraum von einer Million Jahren gewährleistet. Dazu gehört auch die Vermeidung unzumutbarer Lasten und Verpflichtungen für zukünftige Generationen. Der Standort mit der bestmöglichen Sicherheit wird nach dem Stand von Wissenschaft und Technik mit dem in diesem Bericht beschriebenen Standortauswahlverfahren und den darin angegebenen und anzuwendenden Kriterien und Sicherheitsuntersuchungen gefunden. Dazu gehört auch die Implementierung von Möglichkeiten zur Fehlerkorrektur.“
Zitat 2
„Die Bergung und sachgerechte Neudeponierung von Atommüll aus dem maroden Bergwerk Asse in Niedersachsen könnte nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums zehn Milliarden Euro kosten. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Endlagerkommission gestern vorgelegt hat. Fünf Milliarden Euro seien für die neue Deponierung veranschlagt, die gleiche Summe müsse zuvor für die Rückholung eingeplant werden.“ So die Kommission.
Wer das bezahlt wurde nicht mitgeteilt.
Mein Vorschlag für das Unwort des Jahres: „Endlager“
Wat treckt biätter äs sess piär
frogg Hannes us ann` nen mülkendag
unn wat he doato to seggen haar
stonn daomols bi de schöpfung
auk up den plan
Eva wull Adam en söten rauden Appel doan
doa konn he nich wierstoahn
üöwer ne erwsünne konnt nich sien
do hätt ussen Chef en Fehler makt
denn dütt Gebot intehollen
schafft kineen.
Auk gisten leip ik mienen Wegg
äs jeden Dagg
an`nen Meckelbach
ik dacht bi mii
dat dööt mi guett
düsse schöene blaue stunne
doa kamm mi Opa
sonn fröhlichet Wichtken
inne Möte
unn se lächelte mi an
för eenen korten Augenblick
unn up de Stell
wör mi dat lichter
inne Beene unn innen Kopp
mii dücht auk nu noch
se konn zaubern.
Die schöne neue Welt und ihre Kinder
Bereits im November 1990 habe ich unter dem Titel
“Unwort des Jahrtausends“
in dieser Sache geschrieben.
Jahrelang habe ich den Begriff zum Unwort des Jahres
vorgeschlagen . Leider ohne Erfolg. Seit dieser Zeit gibt
es einen so großen „Fortschritt“ auf diesem Gebiet,
so dass ich jetzt eine Fortsetzung schreiben muss.
Wer sich heute ein Kind wünscht, kann das online
bestellen, wie aus einem Katalog. Nein, nein, keine
unseriösen Angebote, alles ganz legal.
Das Angebot ist buchstäblich grenzenlos.
Nun gut, im Moment ist das noch ziemlich teuer
und nur Auserwählen einer privilegierten Schicht
zugänglich; aber das wird sich bald ändern. Eine Auslese
findet schon statt, nicht nur nach diesem Kriterium.
Eizellen sind im Angebot, und das passende Spermium
dazu selbstverständlich auch. Hätten Sie gerne einen
Jungen oder ein Mädchen, blond und blauäugig oder
lieber mit roten Haaren, da liegen Sie voll im Trend.
Der Embryo im Reagenzglas ist adoptionsfähig.
Damit sind Ihre Rechte schon mal gesichert.
Die Belastungen der Schwangerschaft möchten
Sie vermeiden? Kein Problem. Bestellen Sie eine
Leihmutter in Thailand. Dort sind sie günstig.
Das Ergebnis entspricht nicht Ihren Vorstellungen.
Treten Sie vom Vertrag zurück.
Der individuellen Selbstverwirklichung sind keine
Grenzen gesetzt.
Fertigkind – Fertiggericht – Fertigtod.
Sie haben im Moment andere Prioritäten in Ihrem
Leben gesetzt: Beruf, Karriere, Wohlstand, gut leben?
Kein Problem. Sie lassen Ihre Eizellen einfrieren.
Damit haben Sie vorgesorgt und sich alle Optionen
offengehalten. Wenn Sie das Wichtigste erledigt haben
können Sie auf das Kinderkriegen zurückkommen,
später, wenn Ihnen vielleicht danach ist. Ganz selbstbestimmt.
So können Sie auch davon profitieren, dass das
Menschen machen fortlaufend optimiert wird.
Bis zur Vollkommenheit der produzierten Geschöpfe.
Die Ausschussquote wird geringer. Der entstehende Abfall
an Menschenmaterial wird kaum noch Kritik herausfordern
und Sie und Ihre Verantwortung entlasten. Der Selektion
wird es gelingen, dass bestelltes und geliefertes Produkt
identisch sind, und die Reklamationsquote bis auf das bekannte
Restrisiko sinkt. Wenn dieser Stand der Technik erreicht sein
wird, werden die, die der althergebrachten menschlichen
Fortpflanzung anhängen und aus Liebe zwischen zwei Menschen
das Geschenk Gottes dankbar und in Demut annehmen, als
unverantwortliche Zeitgenossen dastehen, die doch tatsächlich
noch das Risiko von Krankheiten, Fehlbildungen und anderen
Unwägbarkeiten dieser nicht mehr zeitgemäßen Variante
eingehen. In diesem Fällen werden die Krankenversicherungen
konsequent die Kostenübernahme der Folgen eines
solchen unverantwortlichen Handelns ablehnen.
Die Produktion von Menschen gehört in die Hand von Fachleuten.
Sie wollen doch schließlich auch ein Wunschkind mit optimalen
Voraussetzungen für das Leben.
Werden Sie Herr über Ihr Leben. Lassen Sie sich nicht fremd-
bestimmen von Religion, ethischen Vorbehalten oder alt-
modischen, nicht mehr zeitgemäßen Verhaltensweisen.
Sie sind modern, gehen mit der Zeit und sind für moderne
Technik aufgeschlossen.
Wenn Sie eines Tages ihr Kind fragen wird, wer ist meine Mutter,
wer mein Vater, klären Sie es auf. Vater und Mutter war
früher einmal, Familien mit Vater und Mutter sind ein Relikt der
Vergangenheit. Wir sind alle Kinder dieser Welt.
Sie können sich noch nicht an diesen Gedanken gewöhnen?
Haben Sie ein wenig Geduld. Sie werden sich daran gewöhnen.
Sie haben sich doch auch an unser Finanzsystem gewöhnt.
apropo Finanzsystem: Auch dazu noch ein Tipp von mir:
Ihr Vermögen bringt keine Zinsen mehr? Die Inflation frisst
es langsam auf? Investieren Sie in diese Wachstumsbranche.
Hier werden noch gute Profite erwirtschaftet.
Sie haben sich den schrecklichen Namen „Reproduktionsmedizin“
gegeben. Und was sie tun ist es nicht minder.
4. Oktober 2014
Aus aktuellem Anlass wiederholt
einmalleben
einmalflaschen
einmalhandschuhe
einmalspritzen
einmalrasierer
einmalslips
einmalkamera
einmalversicherung
einmalumdiewelt
einmaleins
einmalalles
kaufen
konsumstattfreiheit
einmalessen
einmalwampe
einmalhungern
einmalteilen
einmaldenken
einmalmensch
keinmalbrotvernichten.
Mein Fenster zu Welt
ist heut` geschlossen
draußen ist es ist kälter geworden
für alle.
Ich sehe nicht das, was ich sehe
ich sehe Bilder im Kopf
von Kindern hinter Zäunen
von Müttern mit Bündeln im Arm
von den Tausenden an den Grenzen
die Wartenden vor den Ämtern
von Containern und Menschen
die hoffen.
Auch die in der Nacht
die dunklen Gestalten
Gesellen ganz respektloser Sorte
die Gastfreundschaft missbrauchen
mit brutaler Gewalt.
Mein Fenster zum Garten
geht nach Süden hin
hier scheint die Sonne
sogar in der Nacht.
Hier seh` ich was ich sehen will
ganz selbstbestimmt
und frei.
Hier kann ich sogar übersehn`
das Ganze so oder so.
Seit Tagen beobachte ich dunkle Männer schon
auf des Nachbarn Dach
sie klettern flink auf 38 Grad
auf rutschigem Gebälk
bei Schneegestöber
und unter null Grad Celsius.
Ich rufe an St. Raphael
er möge ihre Wunden heilen
und gebe ihnen einen sicheren Tritt.
So wie einst mir
in höchsten Wipfeln
als ich noch flog
von Ast zu Ast
ganz unbeschwert
und frei.
Ganz sicher war er auch dabei
und hat mich aufgefangen
manches Mal.
Mein Engel der heißt Raphael
ich danke ihm für seinen Schutz
ich teil` ihn mit den Männern gern
die auf dem Dache turnen
sogar mit den Gesellen.
Der totale Markt
führt zum kollektiven
Suizid
unter Mitnahme
des bisherigen
biosphärischen Zustandes
danach
kehrt die Evolution zu Prozessen
zurück
die auf die Anwesenheit
eines Faktors
artspezifischer Intelligenz
verzichtet.
Carl Amery 1984
There Is No Alternative
auf dem Weg ins digitale Schlaraffenland
Die Grüne Woche ist nicht grün
sie heißt nur so
so wie Kalbsleberwurst
ohne Kalb.
Nach 30 Jahren wachsen
oder weichen
sind sie an Grenzen gestoßen.
Bei dreißigtausend Hennen im Stall
ächzen die Balken
zum Bersten gespannt
stöhnen die Hühner
unter der Last
300 Eier pro Leben
sie nennen das biologische Leistung
das ernährt seinen Mann nicht mehr
aber Massentierhaltung sei das nicht
das sei doch ein Kampfbegriff.
Ihre Brüder sind lange schon tot
am ersten Tag schon geschreddert
Satt wollt ihr uns machen?
Wir sind es schon.
Nebenan vegetieren die andern.
Die Brüder, die „leben“ durften
ihre Schwestern sind lange schon tot
am ersten Tag schon geschreddert.
Auch die Brüder geben ihr Dasein
nach 32 Tagen dahin
dem Futteraustauschquotienten unterworfen
das ist moderne Fleischproduktion
eineurofünfzig für Schenkel
eineuroneunzig für Kartoffeln
aber Massentierhaltung sei das nicht
das sei nur ein Kampfbegriff.
Ein Häuschen weiter
die Sau in der Box
sie streckt die Beine ins Gestänge
12 Kinder im Scheine der Lampe
angetreten zur Produktion
von Gülle und Fleisch.
Nicht eine
nein hundertfach eingezwängt
ein Fenster fürs Tierwohl
das finde ich wenig
aber Massentierhaltung sei das nicht
das sei nur ein Kampfbegriff.
Um die Ecke
gibt´s noch mehr Schweine
die vierten im Bunde
bilden das Produktionsquattro
ihre biologische Leistung ist fremdbestimmt
sie besteht nicht aus suhlen und leben
111 Tage dem Futteraustauschquotienten unterworfen
wissenschaftlich ausgeheckt
von Euren Führern vorgegeben
und die am Ende unterwerfen sich
dem Diktat dieser Marktgesetze.
Aber Massentierhaltung sei das nicht
das sei nur ein Kampfbegriff.
Auch das ernährt seinen Mann nicht mehr.
Auf Deiner Wiese stehn Kühe
sie gehorchen den gleichen Regeln
steh auf und unterwerfe dich nicht
dem Diktat dieser Führer
denn Milch ist das Leben
behaupte ich.
eineuroeinliterbier
sechzigcenteinlitermilch
eineurofürhähnchenschenkel
eineneurofürbananen
wer wird da wohl ausgebeutet?
Sie haben heute Abend noch nichts vor?
Da empfehle ich: Fernsehen.
Heute für jeden etwas:
ARD 20.15 Das Programm (Thriller)
ZDF 20.15 Die siebte Stunde (Krimi)
SAT1 20.15 Sherlock Holmes (Action)
WDR 20.15 Mord mit Aussicht (Krimi)
Kabel 1 20.15 Volcano (Katastrophenfilm)
Arte 20.15 Tod am Nil (Krimi)
SRTL 20.15 Monk (Krimi)
RBB 20.15 Mord in Eberswalde (Krimi)
auf den großen straßen
fahren die toten
alle tage
mit autopilot
sie suchen das leben.
geh auf den kleinen straßen
ein wenig abseits
vom lärm der motoren
auf deinen eigenen füßen.
die heilsbringer verheißen dir
das große programm
von fertiggericht bis fertigtod
normiert und ferngesteuert
nur für die anspruchsvollen
und du gehörst dazu.
mit stöpseln im ohr
hörst du das quietschen nicht
deiner eigenen Füße
im feuchtem grund
dieser kleinen straße
der anderen.
der anspruch der nutzer
des totalen fertiggenusses
im kleingedruckten geregelt
ist jederzeit einklagbar
und sinkt das schiff
gilt paragraph 36 ff.
was mich betrifft
ich lausche
das ist im preis mit drin
am liebsten in der stille
geräuschlos ist die demut
ich hör` ihr gerne zu.
ganz leise rankt das waldgeißblatt
in waldes tiefem schatten
es sieht fast nichts
vielleicht ein wenig dieses lichts
die hainenbuche ruft sie nicht
hier bin ich links
und doch
sie finden sich ganz sicher.
mein freund ist auch die schattenblume
im mai ganz unscheinbar
sie säet und sie erntet nicht
sie folgt dem rat des herrn
gemäß dem privileg der lilien.
wer glaubt
das springkraut sei ein armer wicht
es wiederstände einem angriff nicht
weil es so leicht zu köpfen
der komm an diese stelle übers jahr
impatienz glandulifera ist wieder da.
crataegus oxy. steht für widerstand
lässt sich nicht unterkriegen
in allen lebenslagen
steht weissdorn seinen mann
genügsam, anspruchslos und zäh
gewährt es schutz den schwachen
ist`s mir ans herz gewachsen
so soll`s mir vorbild sein.
hier sitz ich nun allein
und schau nur hin
ich stochere im laub dabei
und staun` mit offnem munde
hier ist das leben überall.
und wenn ich dann nach oben schau
in sternenklaren himmel
verschwindet jeder zweifel gleich
wer hier der meister war.
so wünsch ich mir für`s neue jahr
den einen, der mich trägt
zum zweiten
eigene füße
zum dritten
ein bananenbrot
zum vierten
mein lied von reinhard mey
zum fünften
meine freundin kolynos
zum sechsten
einen stift und meine kopfablage
zum siebten
etwas walnussholz
zum achten
meine läuferschuhe
zum neunten eine flasche bier
zum zehnten
eine rohrbuschrunde
zum elften
ganz auf meinen eignen füßen
den zwölften
kennen nur wir zwei.
Neujahr 2016
„In einer Gesellschaft, die oft trunken ist von Konsum und Vergnügung, von Überfluss und Luxus, von Augenschein und Eigenliebe, ruft er uns zu einem nüchtern-besonnenen, d.h. einfachen, ausgewogenen und gradlinigen Verhalten auf, das fähig ist, das Wesentliche zu erfassen und zu leben. In einer Welt, die allzu oft hart gegenüber dem Sünder ist und lässig-weich gegenüber der Sünde, ist es notwendig, einen starken Gerechtigkeitssinn zu pflegen und nach dem Willen Gottes zu suchen und ihn zu verwirklichen. In einer Kultur der Gleichgültigkeit, die am Ende nicht selten erbarmungslos ist, soll dagegen unser Lebensstil erfüllt sein von Erbarmen, Einfühlungsvermögen, Mitleid und Barmherzigkeit – Haltungen, die jeden Tag aus dem Brunnen des Gebetes geschöpft werden müssen.“
Papst Franziskus
alle tage einen tag der zeit
alle nächte eine nacht die endet
alle zeit die tage gehen
alle zeit die nächte bleiben
heute geht ein tag zu ende
eine lange nacht die geht
morgen kommt ein neuer tag
und nimmt ein wenig von der nacht
alle nächte müssen weichen
einem langen tag der kommt
es gibt nur einen langen tag
im hellsten sonnenscheine
dann brech ich auf
der nacht zu fliehn.
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
« Apr | ||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | ||
6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 |
27 | 28 | 29 | 30 | 31 |