Trüb ist der Morgen
grau und menschenleer
der Nebel breitet seinen Mantel aus
und gütig hüllt er alles ein
es hängt viel Nässe in der Luft
die Tropfen fallen von den Blättern
und mit den Tropfen fällt das Blatt
Es hängt so still
es hängt so leis `und traurig
es raschelt nichts im Wind
es liegt so tot – wie angeklebt
in die betäubte Welt geh ich hinein
die grauen Schleier trüben meinen Blick
und die Gedanken enden dort am Horizont
Doch diese Schwelle stört mich nicht
wohltuend heilsam schein sie mir
denn das dahinter gibt es nicht
der Weg ist feucht und tief und schwer
er lähmt den Fuß – er zieht ihn in die Tiefe
ich dringe ein in Sand und Nadel
und komme näher so dem Mittelpunkt
Der Fuß wird ruhig – und der Kopf
die Hektik weicht
die feuchte Stille nimmt mich ganz gefangen
in dieser unberührten Stunde
was ich dort fühlte – oder ahnte
es war ein ganz klein wenig nicht von dieser Welt.
Hohe Ward Hiltrup