Wenn in der Pause die Fetzen flogen
es auf dem Schulhof zur Sache ging
hat der Imme dem Picky die Haare ausgezogen
bald darauf ein ganzes Knäuel zusammenhing
manchmal wars Spaß und manchmal auch Ernst
ich stand stets abseits dabei
war ich ein Feigling oder sah ich die Folgen
es gibt solche und solche – ist `s einerlei ?
Ob nun der Picky den Imme verpetzt
oder Dackel den Werner, den Primus gebissen
stets hat es danach ein Kämpfchen gesetzt
bis Hosenträger und Hemden zerrissen
Die Rauferein sah ich stets aus sicherer Entfernung an
Wahrscheinlich aus Angst und aus Unvermögen
sicher, weil ich Gewalt nicht leiden kann
weil immer welche den kürzeren zogen
Unzählige Höhlen hab ich gegraben
vor Vaters Blicken mit Strauchwerk besteckt
ich wollt sie im Boden und Bäumen haben
so hab ich mich vor der Welt versteckt
Am liebsten war im am Silbersee
einem Baggerloch mit viel Schilf zur Tarnung
mit Ötte und Jochen und Ingo – juchee
wir hielten uns nicht an Verbote und Warnung
Die Mutprobe auf dünnen Eis musste sein
ich wagte sie nicht -eine Runde zu fahren
fünf Meter vom Ufer brach Jochen ein
die Rettungsaktionen nur knapp erfolgreich waren
Mit der Lorenbahn bergab gefahren
kurz bevor sie entgleiste- abgesprungen
am liebsten, wenn die Arbeiter nicht da waren
so hab ich damals mit der Welt gerungen
Bei Indianerspiel im tiefen Schilfe
banden wir Jochen an den Marterpahl
beim Messerwerfen kam ich ihm nicht zu Hilfe
zum Glück ritzte die Brust nur der Stahl
Immer nur Aussenseiter
beim wilden Kräftemessen
war ich der Feigling oder Friedensreiter
den einen Tritt habe ich nie vergessen
Bis Vogts nach der Schule heimwärts gehetzt
den Zusammenhang weiß ich längst nicht mehr
hat Heiner mir einen Tritt in den Hintern versetzt
da war ich ganz unten – getreten zu sehr
Darauf hab ich das Fliegen gelernt in der Nacht
bei Gefahr bin ich im Traum in die Luft abgehoben
das hat mich Kleinen überlegen gemacht
und mich glücklich der Erde enthoben