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    Author Archive for: kopfablage_admin

    10/11/2012
    10 Nov 2012

    DER MENSCH

    Kann sich aus der grauen Masse

    befreien

    und als unabhängig denkendes Individuum

    aufsteigen in die Freiheit

    GEHORCHE KEINEM

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    21/08/2012
    21 Aug 2012

    WUNSCH

    Wenn ich

                      einen Wunsch frei hätte

                                                ich wünschte mir nicht

                                                                              Geld

                                                                                        oder Gold

                                                                                                    Erfolg

                                                                             auch nicht Gesundheit

                                                          oder vielleicht ein schönes Haus

                                                              keinen  grünen Garten

                                             schon gar nicht  einen Porsche

                                       leider auch keinen Frieden

                 es sei denn ich hätte einen zweiten

    der eine wäre  auch nicht ewiges Leben

                                        ganz im Gegenteil

                                                        ich möchte gerne selbstbestimmt

                                                                       s    t    e    r    b    e    n.

     

    angeregt durch den Wunschbaum 

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    19/08/2012
    19 Aug 2012

    Madame Verte V

    Wir kehrten an der Mosel ein

    Beim Wirt zum grünen Kranze

    Und längs der alten Mauer stand

    Ein Birnbaum nicht – nein viele.

     

    Kaum sitz ich da bei Brot und Wein

    Madame Verte – sie fordert mich zum Tanze

    So sehr ich mich auch ziert` und wand

    Sie hatte mich zum Ziele

     

    Als Baum ist sie schon lange mein

    Doch die im grünen Kranze

    Ganz kopflos ist ihr kronenstand

    Und doch – der jungen Triebe viele.

     

    In meinem Birnenschutzverein

    Da brech ich eine Lanze

    Für die Madame im Tanzgewand

    Auf das es ihr gefiele

     

    Das hier soll mir ein Beispiel sein

    Mit meinem Fuchs – dem Schwanze

    Befrei ich sie vom Kronenstand

    Und setz`  ihr neue Ziele

     

    Wenn sie dann denkt ich sei gemein

    Nein, nein – sie soll gesunden

    Der Birnengitterrost, der ist das Schwein

    Die Früchte später – die werd`n  munden !

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    06/08/2012
    06 Aug 2012

    Fagus purpurea XVI

    Schon mit fünf
    stand ich Dir zu Füßen
    schaute ehrfurchtsvoll
    auf zu Dir
    zogst mich in Deinen Bann
    beschütztest mich
    nahmst mich in Deinen Arm
    wie ein schützender Riese
    das Gras zwischen den Beinen
    Dich im Rücken
    träumen mit geschlossenen Augen
    das bleibt
    tief in mir.

    Ich habe Dich heimgeholt
    zu mir
    habe Dich nicht vergessen
    hier stehst Du nun
    fest verwurzelt
    ich stehe Dir zu Füßen
    schaue ehrfurchtsvoll
    auf zu Dir
    ziehst mich in Deinen Bann
    beschützt mich
    nimmst mich in Deinen Arm
    wie ein schützender Riese
    das Gras zwischen den Beinen
    Dich im Rücken
    träumen mit geschlossenen Augen
    das bleibt
    tief in mir.

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    17/06/2012
    17 Jun 2012

    Ein schöner Tag

    Heute morgen im Hotel

    begegnete ich dem Zimmermädchen

    sie wünschte mir sogleich

    einen schönen Tag

    an der Rezeption flötete sie mir entgegen

    einen schönen Tag für Sie

    bei Aldi an der Kasse

    gab es kostenlos

    einen schönen Tag

    sie hat nicht aufgesehen

    zu mir

    um den vorgesehenen Artikeldurchsatz

    nicht zu gefährden

    im Zug

    dröhnte es aus dem Lautsprecher

    wir, die Deutsche Bahn

    wünschen unseren Fahrgästen

    einen schönen Tag

    mit 30 Minuten Verspätung

    und danken Ihnen

    für die Fahrt mit der Deutschen Bahn

    draußen regnete es ohne Unterlass

    und ich wünschte mir so sehr

    einen schönen Tag.

    Klaus Wethmar sen.

     

    aufgeschrieben im Zug von HD nach MS

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    20/05/2012
    20 Mai 2012

    B r ü c h e

    1993 war einer

    wollte alte Zeiten

    2012 ist einer

    wollte alte Zeiten

    musste erkennen

    dass es vergeblich sei

    Gründe zu suchen

    Alter

    Winter

    Bier

    Übergewicht

    Schuhe

    Bin noch auf dem Wege

    Jakobs Taufe

    verlangt vier Tage Pause

    danach geht nichts mehr

    tagelang Bronchitis

    Versuch misslingt

    nach sieben Minuten

    Oberschenkelzerrung

    falsche Schuhe

    laufe hustend

    die Bronchien brennen

    Zerrung

    Enttäuschung

    morgen andere Schuhe

    Pläne

    ich akzeptiere

    und doch

    Klausi will !

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    05/05/2012
    05 Mai 2012

    Der Sinn des Lebens

    Gerne hätte ich im Paradies gelebt
    oder wäre bei Dir
    geblieben
    gleich um die Ecke
    von Anfang an
    ich wachte in Hiltrup auf
    zwischen Bomben und Sirenen
    Bienenzucker und Brotsuppe
    Plumpsklo und Zeitungspapier
    Und meinen Bäumen
    der schönen Luise
    und Christas Walnüssen
    gefesselt am Elektroherd
    und Küssen von Tante Hanne
    den Fliegen an der Zimmerdecke
    und der Maschine namens Singer
    in den Wipfeln des Jakob Leve
    Dir ganz nah
    in der feuchten Höhle
    vor der Welt versteckt
    frei schon als Kind
    geflüchtet vor Normen
    einen Kaktus geliebt
    vor dem Eisblumenfenster
    erforscht hab ich auch
    den kleinen Unterschied
    gezittert im Bett
    aus Angst vor Strafe
    ob sie kam
    und sie kam
    oft
    dann hab ich wieder Höhlen gegraben
    bin auf den Wipfel des höchsten Baums geflüchtet
    und plötzlich war ich allein
    Schulbänke plattgesessen
    jahraus, jahrein
    kaum was fürs Leben gelernt
    lieber gestöbert im Wald
    als in Büchern gelernt
    aber in Phantasie
    hatte ich „gut“
    hab manches gewollt
    und teuer bezahlt
    den Detektor von Heiner
    gegen viele Karl May
    stolz hab ich es „Imme“ präsentiert
    das Gewehr von Opa Johannes
    und es verliehen
    zurück kam es nie
    wollte Zuneigung kaufen
    die fehlte mir sehr
    kann die Narben noch zählen
    von Messerschlägen
    aufs Herz und die Hand
    und Algebra konnte ich nie
    ein Meister bin ich trotzdem geworden
    das Klettern war meine Passion
    meine Freunde warn Bäume
    sie gaben mir viel
    sind Bäume auf deiner Seite
    bist du stark und geborgen
    dann hab ich ein Talent entdeckt
    selbst der kleinste Wicht
    hat noch Stärken
    ganz tief in sich drin
    und noch ein „Heiner“ hat es entdeckt
    so bin ich noch mal Meister geworden
    in meiner zweiten Disziplin
    sie hat mich begleitet
    auf langem Weg
    laufend durchs Leben
    bis auf den heutigen Tag
    in „Vermögen des Läufers“ ist festgehalten
    ein Leben lang laufen
    wirkt führwahr Wunder
    das steht zweifelsfrei fest
    man findet zu Gott
    ob Du`s glaubst oder nicht
    mein Gott ist mir wohlgesonnen
    Drohungen sind ihm wesensfremd
    er liebt mich
    so wie ich bin
    mit allen Schwächen und Fehlern
    und ist er auf meiner Seite
    so bin ich geborgen und stark
    er ist in Liebe vollkommen
    und seine Erwartung ist kurz und klar:
    Gehe in Liebe mit Andern um.

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    22/04/2012
    22 Apr 2012

    Traum eines alten Mannes

    was wäre wenn
    ich vielleicht vor
    mehr als vierzig jahren
    eine radtour am main
    gemacht hätte
    und im park am mainufer
    hätte sie gesessen
    auf einer bank in der sonne
    ich wäre an ihr vorbeigefahren
    unsere blicke hätten sich kurz getroffen
    und wäre da ein winziges lächeln gewesen
    ich hätte nach wenigen metern
    kehrt gemacht
    hätte ganz zufällig
    auf höhe der bank
    meine radkarte verloren
    oder meine mütze
    sie wäre aufgesprungen
    hätte gerufen
    hallo, ihre karte
    oder hallo, ihre mütze
    ich wäre zu ihr an die bank gekommen
    hätte artig meine verlorene ausrüstung
    aus ihrer hand bekommen
    ich hätte sie gefragt
    ob ich ein wenig neben ihr in der sonne
    sitzen dürfe
    wir hätten ein wenig
    miteinander gesprochen
    miteinander geschwiegen
    ganz zufällig
    hätte ich sie
    wie ein flüchtiger hauch
    berührt
    unsere blicke
    hätten sich noch einmal getroffen
    und dieses lächeln
    hätte mich nie wieder losgelassen . . .

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    09/02/2012
    09 Feb 2012

    Animus puerilis

    Meine Schatzkiste
    Quillt über
    Angefüllt in Jahrzehnten
    Mit großzügigen Gaben
    Aber nichts davon
    Gehört mir.
    Ich will jetzt ein wenig
    aufräumen darin
    es soll alles an Ort und Stelle sein.
    Der Eigentümer kommt
    Um sie abzuholen
    Ganz unangemeldet.
    Meinen Kopf lege ich weich gebettet
    Ganz unten hinein
    Er ist prall gefüllt
    Mit Leben
    Vom Lieben
    von Bösem
    vom Hören
    vom Sehen
    vom Denken
    und von Monatsbriefen
    und gleich hinter der Stirn
    da muss alles vorbei
    immer noch mein Gewissen.

    2
    Ich setze ihm eine Mütze auf
    In die sticke ich hinein
    „Diesen gebe ich ganz jung zurück
    Kindlich bis auf den heutigen Tag.
    Danke ! Und bis Du ihn holst
    Will ich ihn noch gebrauchen“.
    Meine Arme packe ich in eine Tasche ein
    Damit sie zusammen bleiben.
    Ich lege ein kleines Briefchen dazu:
    „Vielen Dank für diese beiden,
    sie waren vielseitig einzusetzen
    zum Umarmen
    zum Streicheln
    um Bäume zu pflanzen
    ihre Wipfel zu erreichen
    und um sie zu fällen sogar.
    Sie haben in den Jahren ein wenig gelitten
    Einige Narben davongetragen
    sind immer noch gut zu gebrauchen“
    Mein Bauch kommt ganz in die Mitte
    Mit Magen und Darm und Niere
    Ich stelle in Körbchen
    Mit Brot und Wurst dazu
    Auch Kuchen Bananen und Bier
    Für die Rast auf dem Weg
    Mit dem Eigentümer.

    3
    Meine Lunge darf ich hier nicht vergessen
    Ich bin ihr zu Dank verpflichtet
    Sie mag am liebsten Sauerstoff
    Und gab mir freizügig ab
    Sie geht dann zurück
    Ganz gesund und munter
    Und gut trainiert obendrein
    Damit das so bleibt
    Atmen wir weiter
    Trotz Kälte und Wind
    Und in des Sommers Hitze.
    Nun kommen noch meine Beine dran
    Ich weiß sie besonders zu schätzen
    Von ihnen trenn ich mich gar nicht gern
    Denn wir gingen laufend durchs Leben
    Tartan und Waldweg kennen sie gut
    Von vielen tausend Kilometern
    Ich stelle ihnen eine Urkunde aus
    Und erkläre sie hiermit zum Sieger
    Ein Lorbeerkranz kommt auch mit hinein
    Ich widme ihn gerne dem Geber.
    Ich binde zwei rote Schleifen daran
    An jedes von beiden eine
    Und klatsche vor Begeisterung.
    Meine Füße stelle ich vor die Kiste
    In Demut
    Mit Freude

    4
    Voll Staunen.
    Sie stecken noch in den Schuhen
    Damit ich auch morgen noch laufen kann
    Ein paar Tage würd` ich sie gern noch behalten.
    Zwei Knie, zehn Zehen
    Sind ein Wunderwerk
    Aus Leistung
    Haltbarkeit und Regeneration.
    Auch hier stimme ich ein Loblied an
    Zu ehren den Eigentümer
    Das er mir diese Füße lieh.
    In Ehrfurcht schaue ich sie täglich an
    Das ist schon ein großes Danke wert
    Ich war mit ihnen zufrieden!
    Bitte lege sie selbst in die Kiste rein
    Wenn Du kommst sie abzuholen.
    Saubere Socken lege ich noch dazu
    Die mögen sie tragen am Ehrentage.
    Meine Pokale die geb` ich gern
    Auch die sind nur gelieh`n auf Zeit.
    Du hast mich reich beschenkt
    Bis heute meine Hand gehalten.
    Sogar ein Herz war am Anfang dabei
    Es ist mit mir gewachsen
    Es hüpfte vor Freude
    In Kindertagen
    Und schlug gar manches Mal rasend schnell

    5
    Wir sind zusammengewachsen
    Ganz unzertrennlich geworden
    Ich will es nun verschenken
    Persönlich möcht` ich`s Dir geben
    Und das fällt mir nicht einmal schwer
    Denn irgendwie bleibt es auch hier.

    Meine Seele war nicht in der Kiste
    Sie ist ja ein Teil von Dir
    Ich hab sie beschützt und festgehalten
    Vor Räubern und Dieben
    Und Seelenlosen
    Getrotzt hat sie vielen Versuchen
    Zu behaupten sie sei tot
    Sie lebt noch und will nach Haus !

    Dein Klaus

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    03/02/2012
    03 Feb 2012

    SUPERNOVA

    Neue Schuhe haben Folgen
    Immer wieder
    SUPERNOVA SEQUENCE
    Ein Stern explodiert
    An meinem Fuß
    Verglüht meine Ferse
    Im Fußumdrehn
    Lauflose Tage die reihen sich an
    Eigentlich müsste mich trösten
    Dass es eisig ist
    Der Ostwind mich schneidet
    Mit scharfer Klinge
    Aber das Wetter als Grund
    Das gilt hier nicht
    Das Loch in der Ferse
    Es setzt mich matt
    Und weckt doch die Geister
    In mir.
    Ein Stündchen Wandern steht heut auf dem Plan
    Auch 17 Minuten in Straßenschuhen
    Sind ein Versuch
    Tagelang auf
    Und wieder ab
    Wie ein Eisbär im Käfig
    In schwankendem Gang

    2
    Es heilt nicht
    Trotz Salbe Calendula
    Kein Fortschritt zu sehn.
    Tag sieben
    Bergauf geht’s ein wenig
    Mit Ferse
    Und Temperatur
    Ich denke bei Tisch
    Und grüble im Keller
    Träume nachts
    Wie geht es voran
    Wie geht es noch schneller
    Ob Schaumstoffpolster
    Die Lösung wär`n
    Ohne Bandagen vielleicht
    Oder noch ein Versuch
    in Straßenschuh`n
    ich suche die stinkenden alten
    die ausgetretenen Latschen
    mit Lederkappe
    über den Zeh`n – und
    eigenhändig angenäht
    diese verschlissenen Sterne
    schon tausendmal explodiert
    ich wage riskantes
    die Operation

    3
    das Messer ist scharf
    es durchdringt die Ferse
    nicht meine !
    Nein! Die des Schuh`s
    Da klafft schon das Loch
    Luft drückt nicht
    Und scheuert auch kaum
    Das ist die Idee
    Ob`s klappen könnt ?
    Den Barfuß hinein
    In den löchrigen Schuh
    Ich sehe die Ferse !
    Aber die Blase nicht !
    Das Loch geschnitten an die falsche Stell!
    Das Messer zur Hand
    Das ändere ich schnell !
    Ich prüfe
    Ich schaue
    So könnte es geh`h
    Den Steg lass ich stehn
    Das hält ihn stabil
    Sonst wird noch
    Die ganze Ferse fragil
    Ich schneide von oben einen Keil hinein
    Dort müsste die Position
    Meiner Blase sein

    4
    Hinein mit dem Fuß
    Geprüfet das Werk
    Es sieht furchtbar aus
    Aber die Blase liegt frei
    Geschnüret die Bänder
    So eins zwei drei
    Ein paar Schritte zur Probe
    Fünf nach vorne
    Und sechse zurück
    Der Rand von der Kappe ist hart
    Und er drückt !
    Wenn der Fuß sich bewegt
    Im Bette – in seinem
    Ein Griff noch zum Messer
    Zur Korrektur
    So werd` ich es testen
    Noch heute am Tag !
    Noch jung ist die Stunde
    11 Grad minus zeigts an
    Eiswind von Osten
    Das Windrad erfriert
    drum dreht es sich stetig
    Und wärmt sich dabei
    Die Sonne wird kommen
    Ich ahne sie schon
    Prüfe stündlich die Uhr

    5
    Und die Terperat Uhr
    Sie blinken, die Ziffern
    Halb elf ist es vier
    Um zwölfe sind`s fünf
    Ich muss jetzt was essen
    Aber wie mach ich es dann
    Und um zweie ist`s viere
    ich kanns kaum erwarten
    Halt noch ein wenig stabil !
    Oder steige !
    Um drei ist immer
    noch vier
    Es bleibt noch stabil !
    Halb vier will ich los
    Trotz Bratwurst im Magen
    Will ich das Läufchen in die Kälte wagen
    Mit Spezialschuh an meiner
    Achillesferse.
    Das wär doch gelacht
    Drei Hosen
    Kurz, lang, lang
    Die Mütze tief in die Stirn
    Und über die Ohren
    Sonst bin ich in der Kälte
    Total verloren.
    So stapfe ich los im Sonnenschein
    So falsch kann manchmal die Sonne sein

    6
    Steif sind die Knochen
    Und eisig der Wind
    Man spürt ihn von vorne
    Er schneidet die Nase
    Und die Wange entzwei
    Die Hosen spannen über dem Knie
    Das macht mich recht langsam
    Doch Maßstab ist heute
    Die Schnelligkeit nicht.
    Die Ferse, sie hält
    Ich spüre sie nicht
    Sie setzt mir heute
    Die Grenzen nicht
    So laufe ich locker
    Meine Runden verkürzt
    Fünfunddreißig Minuten
    Die müssen heut` reichen
    • Nach sieben Tagen Leerlauf
    • Der Wendepunkt
    Der Eingriff erfolgreich
    Die Sterne, die Neuen
    Die lass ich noch warten
    Die alten bewährten
    Wir halten zusammen
    Wir abgewetzten

    7
    Mit Loch in der Ferse bei Ihnen
    Und mir
    Wir treffen uns morgen
    Das ist keine Frage
    Ich danke Euch allen !
    Dem Einen !
    Den zweien !
    Den Füßen !
    Und schließlich auch mir !
    Jetzt bin ich glücklich !

    Und das braucht nun ein Bier.

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    15/12/2011
    15 Dez 2011

    Die Liebe

    „Nur die Liebe kann uns retten
    ich nehme Dich so wie Du bist
    und warte auf einen Quantensprung“

    Hamburger Abendblatt

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    10/12/2011
    10 Dez 2011

    Für Uschi

    Das Licht Deiner Worte
    Leuchtet für mich
    Fortan
    Dein Schwefelhölzchen
    Entzündet ein Feuer
    In mir
    Und ich strahle
    Von innen
    Fortan
    Ich schenke Dir mein Lächeln

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    22/11/2011
    22 Nov 2011

    Madame Verte IV

    Sterbenskrank
    schon abgeschrieben
    so gut wie tot
    ein Rest Leben
    und noch ne Operation
    kann man das übertragen ?
    In Maring nahe der Mosel
    im Kloster
    sind wir eingekehrt
    bei Wein und Vesper
    an der alten Mauer
    kränkliche Birnenbäume
    alle geköpft
    nach genauerem Besehen
    gesunde Austriebe
    vom Stamm
    kein Siechtum
    nicht verkrüppelt
    entspringt neues Leben
    wachsen Euch
    neue Kronen
    ich habe es heute übertragen.

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    12/11/2011
    12 Nov 2011

    Usus simplizissimus III

    als ich noch jung war
    habe ich an`s sterben gedacht
    schon damals gefiel mir die welt nicht
    auch später
    immer wieder
    hat mich bewegt
    ob aristoteles recht hätte
    das es das größte geschenk
    für den menschen sei
    irgendwann hab ich ein Kalenderfoto gefunden
    festgehalten von heinrich altenburg
    in öl
    zwei auf dem weg zum kirchhof
    sie ist dreißig
    und er drei
    mit harke und schüppchen
    zum papa
    im tiefen schatten
    beschwerlich hinauf
    der weg zu Dir.
    und immer noch
    gefiel mit die welt nicht
    da hab ich gedanken gekauft
    von jean amery
    zum freitod
    als ich weder jung
    noch alt war
    wollte ich am liebsten
    beim laufen sterben
    und irgendwann einmal
    nur einmal mutig sein
    auch als ich schon alt war
    gefiel mir die Welt nicht
    und es hat mich beschäftigt
    warum mein Gott
    es so eingerichtet hat
    mit dem kommen
    und gehen
    zu begreifen
    steht nicht in meinem vermögen
    und auch jetzt
    gefällt mir die welt nicht
    natürlich aus anderen gründen
    und wenn meine frau sagt
    du musst noch dies oder jenes
    tu ich es aus freien stücken
    denn ich muss nichts
    außer sterben
    mit meinem kindlichen plan
    eines tages sage ich Dir
    jetzt ist es genug
    ich möchte jetzt gern
    nach hause zurück.

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    19/08/2011
    19 Aug 2011

    Mein Laufbuch II

    Fünf Jahre

     

    intensivsten Lebens

     

    verschollen

     

    Aufzeichnungen im Kalendarium der Zeit

     

    heute habe ich euch wiedergefunden

     

    ob sie jemanden interessieren

     

    nach mir

     

    na ja

     

    soweit denke ich nicht

     

    heute

     

     

    Ursula Veith, 19. August 2011,

    für Klaus Wethmar sen.

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    22/07/2011
    22 Jul 2011

    Sababurg Eiche

    Lange vor uns
    warst Du
    ernährtest die väter
    ohne Dich
    kein haus, kein dach
    kein stall, keine scheune
    kein schiff, keine brücke
    kein tisch, kein stuhl
    kein bett, kein schrank
    weder tür noch tor
    kein feuer im ofen
    durch Dich
    auch der odem des lebens
    in ehrfurcht schau ich auf
    zu Dir
    bodenständiger
    knorriger Veteran
    einen besseren freund
    find`st du nicht.

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    02/06/2011
    02 Jun 2011

    „an was glauben sie denn ?“

    setze dich zu mir
    der tag ist schön
    strecke deine beine
    und atme durch
    öffne deine sinne
    in diesem buch zu lesen
    in diesem stillen winkel
    sind nur wir zwei.
    die sprache aller sprachen
    sie nimmt mich ganz gefangen
    mein gott wohnt hier
    im ilex
    und lebt
    fürwahr !

    im Wald

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    02/05/2011
    02 Mai 2011

    Die Wirklichkeit

    In meinem Kopf steckt ein Kuckucksnest
    darin sitzt die Wirklichkeit
    sie macht sich breit
    immer breiter
    eingedrungen ist sie
    durch Auge und Ohr
    mich hinauszuwerfen
    ist ihr Plan
    sie induziert pausenlos
    Abwehrversuche
    sie tauchen auf
    und versinken
    sie kommen und gehen
    oder bleiben da
    manche laut
    manche leise
    auch welche
    wie Paukenschläge
    das kannst du nicht denken
    das darfst du nicht
    ich muss mich zur Ordnung rufen
    im Nachhinein
    meine Gedanken sind frei
    ich lasse sie frei
    und bilde mit dem Kuckucksnest
    eine friedliche Symbiose.

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    12/03/2011
    12 Mrz 2011

    zwölftermärzzweitausendundelf

    achtundzwanzigstermärzneunzehnhundertneunundsiebzig
    threemileislandharrisburgusa
    unsereatomkraftwerkesindsicher
    sechundzwanzigsteraprilneunzehnhundertsechsundachtzig
    tschernobylukraineunsereatomkraftwerkesindsicher
    zwölftermärzzweitausendundelffukushimajapan
    unsereatomkraftwerkesindsicher
    einunddreissigstermaizweitausendneunzehnbiblisdeutschland
    unsereatomkraftwerkesindsicher.

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    21/01/2011
    21 Jan 2011

    P r o t o k o l l

    hubert, fünfzig
    apoplex
    sechsunddreißig stunden
    zu spät
    gefunden
    klinik
    koma
    heparin 25.000
    paralyse
    intensivstation
    debitatio
    tage
    nächte
    wochen
    monate
    jahre
    ohne hoffnung
    beten
    sie nennen es
    leben erhalten
    magensonde
    leben ?
    vegetieren
    nahrung abgelehnt
    zwangsernährt
    wir können ihn doch nicht
    verhungern lassen
    selbstbestimmt ?
    menschenwürdig ?
    tiere haben ein recht
    auf einschläferung
    die gutachter sagen
    keine hoffnung
    rechtsstaat
    richter sagen
    verhungern erlaubt
    selbstbestimmt
    nach jahrelangen kampf

    gehofft
    gebangt
    gekämpft
    und doch
    verloren

    stand nicht
    in der zeitung

    es standen dort diese worte:

    „ihr könnt genau so erwarten
    dass die flüsse rückwärts fließen
    als dass ein mensch, der frei geboren wurde
    damit zufrieden ist
    eingepfercht zu leben
    ohne freiheit
    zu gehen
    wohin es ihn beliebt“

    „es ist vorbei
    die last ist Dir abgenommen
    Du bist frei
    kein wunsch
    kein wollen
    nichts mehr
    was Dich verletzt
    Du bist in sicherheit“

     

    hubert ist tot
    darüber freue ich mich sehr
    ich denke voll liebe an ihn
    hubert hat nicht verloren
    hubert hat gewonnen
    hubert hat dass größte gewonnen
    was ein mensch gewinnen kann.

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    21/10/2010
    21 Okt 2010

    Fagus purpurea XIV

    tiefe sonne
    im westen
    waagerechtes licht
    unter Dir
    schattenlos
    liege ich Dir zu füssen
    im braunen laubgeraschel.
    vom leuchtenden purpur
    in Deinem wipfel
    ist nichts geblieben.
    grasgrün
    und das ganze spektrum
    des herbstes.
    schaukelnd
    schwankend
    sich drehend
    schwebt zielgerichtet
    blatt um blatt.
    sonnenflecken rotieren
    am stamm
    rundum.
    eine brieftragende taube
    stellt ihre post zu
    aus st. chamas
    eine symbolträchtige feder.
    heute leuchtet nur
    dieses papier
    weinrote botschaft
    ich studiere dich
    nun zum fünften mal
    und jede zeile
    bewegt mich
    berührt mich ganz.
    zwei grosse Kinder
    liegen unter einem holunder
    im süden
    und träumen
    von längst vergangenen tagen
    um zu pfingsten in der sonne
    im norden
    die kraft
    Deines purpurnen leuchtens
    zu spüren.

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    05/09/2010
    05 Sep 2010

    Hanseller Floth II

    In der Sonne des Morgens
    im Halbschatten der Bäume
    dieses
    meines Waldes
    ergreift mich die Stille
    des Augenblicks
    der Ferne der Welt
    da draußen
    die Ausstrahlung dieses Schutzraumes
    die Nähe des Spechtes
    der krächzende Warnruf des Eichelhähers
    obwohl ich sein Freund bin.
    Lasten fallen schwer
    und meine Bäume trösten
    jeden
    auch mich.
    In die Unendlichkeit
    dieses Augenblicks
    dringt das fröhliche Pfeifen
    des vorbeifahrenden Kutschers
    das rhythmische Schlagen der Hufeisen
    auf dem Asphalt
    ist wie die Entdeckung der Langsamkeit
    und ich empfinde
    ganz tief in mir
    ein kleines Glück.

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    25/08/2010
    25 Aug 2010

    Mein Laufbuch 2005 bis 2010

    Es ist spurlos verschwunden
    wir finden es nicht
    untersucht
    jedes Regal
    und die Schubladen auch
    alle
    von oben bis unten
    den Stapel der andern
    vielfach gesichtet
    geschichtet
    von unten nach oben.
    Alle sind da –
    das eine nicht.
    Fünf Jahre Leben –
    der Stunden intensivsten
    denkbaren Lebens.
    Protokolle von tausend Tagen
    der Freiheit in tausend Stunden.
    Nachzulesen
    Eiskalte Hände
    in schneidigem Ostwind
    vergessene Taschenlampe
    in dunkeler Zeit
    und Schneemassen
    die zwangen
    zum neuen Weg
    der Wind im Rücken
    mit guter Zeit
    auch die
    an denen ich schlecht aussah
    mit Abbruch an Stodtbrocks Kapelle.
    zu finden in jedem Jahr

    den Rohrbuschtag
    mit der Hoffnung auf Frühling
    der Wärme, dem Licht.
    Die erste Bestzeit
    im Neuen Jahr.
    Auch jede Zerrung
    oder andere Blessur
    und ihre Überwindung
    stets auf`s neu.
    Demut
    dass die Füße mich tragen
    an jedem Tag wieder!
    Die kurze Hose
    im März oder April
    ist das notiert.
    Der herrliche Mairegen
    auf meiner Haut
    und tatsächlich wachse ich
    jedes Mal !
    Nachzulesen ist immer wieder
    neue Schuhe –
    da bin ich gespannt.
    Das viele Essen
    nach einer Feier
    der Kampf zu holen
    die Kondition zurück.
    Tage die flimmern
    in der Hitze des Sommers
    die Bestzeit des Jahres
    mit Sternchen markiert.
    Unauffindbar
    dieses Buch meines Lebens
    mir fehlen fünf Jahre
    in meinem Schrank.
    Existent ist das Buch
    das glaube ich fest !

    Was gäb` ich dafür
    wenn ich es fände
    heut`
    oder morgen.
    Ich bitte Dich
    lass es mich finden
    G.

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    31/05/2010
    31 Mai 2010

    die blaue stunde

    für meine blaue stunde
    braucht`s nicht viel
    etwas sonne vielleicht
    auf meinen knien
    ein bischen schatten sodann
    zu begrenzen
    den hohen flug
    ein stückchen feldrain
    für meine seele
    die schwingende brücke
    für leichtigkeit
    den kleine anstieg
    für mein herz
    ein wenig asphalt
    der rüttelt mich wach
    schon fliegt mir zu
    die oxygenium – idee.

    für meine blaue stunde
    braucht´s nicht viel
    etwas sonne vielleicht
    in meinem kopf
    ein bischen schatten sodann
    zu begrenzen
    die emotion
    ein stückchen feldrain
    mit freude dabei
    auf der schwingenden brücke
    total beschwingt
    am kleinen anstieg
    da hüpft mein herz
    ein wenig asphalt
    der rüttelt mich wach
    vom fröhlichen lächeln
    einer blonden frau.

    Eine Rohrbuschrunde vom Lächeln begleitet

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    24/05/2010
    24 Mai 2010

    Fagus purpurea XIII

    Einen Deiner kleinen Brüder
    im größten Kurpark Europas
    erkundet mit Horst
    in Reinhardshausen.
    Nach heissem Ritt
    mal wieder
    die Klasse des Honda bewundert
    um in der Abendsonne
    Dich anzusehn.
    Langsam wirst Du erwachsen
    rollst heute Deine Blätter ein
    vor lauter Trockenheit.
    Was soll ich sagen
    purpurnes leuchten
    ist das nicht
    und so viel grün dabei.
    Mein Messband wird nicht reichen
    heute
    ein Stück des Bindegarnes
    wird wohl gehn
    am Boden leg ich´s aus
    so zwischen den Glöckchen
    des Mai
    die Enden gefasst
    bis in die Höh´
    gehoben – und markiert.
    Flugs gemessen das braune Band
    197 Zentimeter !
    Zwei Meter die fallen bald.

    Pfingsten in der Sonne

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    05/12/2009
    05 Dez 2009

    siebenundsechzig

    heute
    bin ich siebenundsechzig geworden
    ich kleiner junge
    und ich habe keinen plan
    wie das enden soll
    ich freue mich
    immer noch
    ein kind zu sein
    kinder berechnen nicht
    was sie tun
    ich will nicht erwachsen werden
    morgen mache ich
    einen kindlichen plan.

    in Allgemein /by kopfablage_admin/#permalink
    27/11/2009
    27 Nov 2009

    Real Life

    Möchten Sie ein Tacx – I – Magic
    mit USB – PC – Interface
    und umfangreichem Portius – software –Paket
    für virtuelle Reality – Strecken
    inklusive Real – Life – Video
    sowie Catalyst- und Analyser – software
    im Sonderangebot
    für 399 Euro ?
    Wie, Sie wissen nicht was das ist ?
    Ein Hometrainer, der letzte Schrei !
    In dieses Gestell
    kann man das Hinterrad seines Fahrrades einschrauben
    es hat Bremsrollen
    Sie können damit im Keller stationär Rad fahren
    und es so einstellen, dass es richtig schwer geht
    zum Vergnügen
    und zum Training
    weil draußen könnte es ja regnen
    und virtuelle Reality-Strecken
    sind ja viel spannender
    als Reality-Strecken
    vor allem wenn man bei Strampeln
    ein Real-Life-Video sehen kann
    das ist Topp-Life
    computergesteuert . . .

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    13/11/2009
    13 Nov 2009

    d u C i e l

    wenn es dort
    kultur gäbe
    jazz
    irish folk
    und ringelnatz
    bretonischen apfelcidre
    von französischen engeln
    kredenzt
    und einen Pfannkuchen
    herrlich duftend
    mit preisselbeeren
    unter schattenspendenden alten
    bäumen
    dann wollte ein jeder
    in den himmel . . .

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    13/09/2009
    13 Sep 2009

    Hilfe ich bin tot ! Hilfe ich lebe !

    Am Anfang schon
    war meine Seele
    da.
    Mein Herz schlug
    ich wuchs rasend schnell
    meine Mutter versorgte mich
    mit Sauerstoff
    und vielem anderen.
    Für euch war ich kein Mensch
    keine Persönlichkeit
    eher eine Sache
    rechtlos
    definitionsgemäß tot.

    Später war ich erneut tot
    die Bergung dauerte
    der Notarzt kam
    nach zwanzig Minuten
    ratz- fatz- reanimatio
    mein Herz schlug
    Intensivpflege nannten sie das
    was nun folgte
    meine Wahrnehmung war weg
    ich konnte nicht atmen
    ich konnte nicht sprechen
    ich konnte mich nicht bewegen
    ich konnte nicht essen
    aber ihr habt mich gefüttert
    auf eine unmenschliche Weise
    eure Definition war
    er lebt.

    Später viel meine Hirntätigkeit aus
    sonst änderte sich nichts
    mein Herz schlug
    meine Wahrnehmung war weg
    ich konnte nicht atmen
    ich konnte nicht sprechen
    ich konnte mich nicht bewegen
    ich konnte nicht essen
    aber ihr habt mich gefüttert
    auf eine unmenschliche Weise
    mein Zustand hieß nun
    unumkehrbares Koma
    eure Definition lautete
    er lebt

    Dann brauchte die moderne Medizin
    Organe
    zur Rettung Kranker
    erst Nieren
    und Lebern
    Bauchspeicheldrüsen
    dann Augen
    und sogar Herzen
    sonst hatte sich nichts geändert
    mein Gehirn war ausgefallen
    mein Herz schlug
    meine Wahrnehmung war weg
    ich konnte nicht atmen
    ich konnte nicht sprechen
    ich konnte mich nicht bewegen
    ich konnte nicht essen
    aber ihr habt mich gefüttert
    auf eine unmenschliche Weise
    nach eurer Definition war ich
    nun wieder tot
    nach dem Stand der Wissenschaft
    ihr Vermutungsschaftler
    aber ich hatte noch immer eine Seele.

    Auf wundersame Weise
    wurde ich wieder gesund
    mein Gehirn arbeite wieder
    mein Herz schlug
    ich atmete
    aus eigener Kraft
    ich nahm vieles wahr
    Wärme und Kälte
    Lärm und Stille
    Wohlwollen und Abneigung
    ich konnte wieder sprechen
    ich konnte mich wieder bewegen
    ich konnte wieder essen
    und trinken.

    Sehr bald habe ich eine Patientenverfügung
    aufgeschrieben
    für den Fall
    dass ich nach eurer Definition
    wieder tot sein sollte
    es hängt ein Schild um meinen Hals
    „reanimatio edicte vetare“ !
    Ansonsten hat sich nicht geändert
    mein Gehirn arbeitet zufriedenstellend
    mein Herz schlägt
    beim Laufen sogar fröhlich
    meine Atmung ist o.k.
    Essen ist mir ein Vergnügen
    das Bierchen schmeckt mir
    meine Wahrnehmung ist geschärft
    meine Organe sind inzwischen nicht mehr
    interessant für euch
    und nicht das jemand auf die Idee käme
    es seien Situationen vorstellbar
    in denen fremde Organe
    meine Probleme
    lösen könnten.

    „Wenn ich müde bin
    lasst mich schlafen
    wenn mein Pankreas verschlissen ist
    will ich kein neues
    wenn meine Zähne faul sind
    gehe ich zahnlos
    wenn meine Hüfte schmerzt
    freue ich mich über 50 Jahre
    Laufen zur Freude
    Eure Plastikhüfte brauche ich nicht
    damit kann man nicht einmal
    ein Jahr Freude bereiten
    wenn mein Herz steht
    lasst es stehen
    sonst sagt später
    noch einer Schwein zu mir
    wenn mir einer die Rippen bricht
    tut er es gegen meinen Willen.“

    Auch an Ganzkörpertransplantationen
    besitze ich schon sehr lange
    alle Rechte.
    Dafür gibt es keine Lizenz von mir !

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.
    Die Selbstbestimmung des Menschen
    ist unantastbar.
    Meine Seele ist über euch erhaben !

    angeregt durch Scheidewege 2009 Hilfe ich bin hirntod

    in Allgemein /by kopfablage_admin/#permalink
    31/05/2009
    31 Mai 2009

    Fagus purpurea XII

    Der Lockenköpfe große Zahl
    schwer hängt sie an den Zweigen
    die Sonne wärmt der Rücken mir
    schon in der Morgenfrüh`
    fröhlich kraftvoll grüßt
    die Meisenbrut den neuen Tag
    verdorrt sind Deine Untermieter
    den Sonnenhut
    den dürstet`s arg
    das Braun im Rasen
    wächst enorm
    die frühlingshafte Frische
    ist gewichen
    in Deinen Farben herbstet`s schon
    als Reaktion auf diesen Mangel
    im Sonnenlichte ledern gleißt`s
    zum Spaß will ich Dich nun
    umfangen
    noch steht Dein Maß vom letzten Jahr !

    Pfingsten in der Sonne

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