Lignum sacrum
Ich bin aus jenem Holze gewachsen
aus dem man die Mutter Gottes schnitzt
an vornehmlich himmelgewandten Achsen
lindgrün mein Laub in der Sonne blitzt.
In Jahrhunderten Pilgern Schatten gespendet
die betend gen Telgte schritten
zum Gnadenbild sich wandernd gewendet
um den Segen und Schutz zu erbitten.
Andere kamen, die Ehre dem Sohn zu erweisen
der für uns hat sich hingegeben
ihm ihre Ehrfurcht zu beweisen
der den Tod besiegt hat mit neuem Leben.
Stets eine Heimat und den Ort geboten
denen die gingen auf die letzte Reise
den Lebenden und auch den Toten
die Hoffnung, der Glaube sind ihre Speise.
Hab Dürre, die Hitze und Fluten ertragen
bis gestern in jener Nacht
als der Sturm mich mit einem Hieb erschlagen
zu Boden gestreckt mit Macht.
Schau mich an, was ist von mir geblieben
in meinem Holze, in meinen Wunden
siehst Du Dich vom Leben getrieben
möge deine Seele dereinst gesunden.
So gehen wir zusammen den Weg in Frieden
denn einen Fluchtweg gibt es nicht
wir werden langsam zu Staub hinieden
Du gehst den Weg ins Licht.
Für Elisabeth, (das Werk ist im wachsen)